Hüftsonographie
Was ist eine Hüftanomalie?
Eine Fehlstellung der Hüfte ist eine der häufigsten angeborenen Anomalien. Die Häufigkeit liegt bei 1 – 2 pro 1000 Neugeboren. Mädchen sind 4 – 6 mal häufiger betroffen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko bei Beckenendlage und wenn in der Familie schon einmal ein Fall von Hüftanomalie vorgekommen ist.
Wann erfolgt das Screening?
Zwei Sonographien der Hüften werden bei allen Kindern in Deutschland durchgeführt. Die erste zwischen dem 3. – 10. Lebenstag und die zweiten zwischen der 4. – 6. Woche.
Worauf wird bei der Sonographie besonders geachtet?
Bei der Sonographie wird auf die Stellung des Hüftkopfes in Beziehung zum Becken geachtet. Zwei Winkel (alpha und beta) werden gemessen und die Strukturen des Gelenkes werden beurteilt. Anhand dieser Kriterien erfolgt eine Entscheidung, ob alles normal ist, die Hüfte beobachtet oder eine Therapie erfolgen soll. Im Falle einer Therapie erfolgt die Überweisung zu einem Orthopäden.
Wonach richtet sich die Therapie und deren Zeitdauer?
Die Therapie einer Hüftanomalie erfolgt ohne operativen Eingriff. Die Länge und Art der Therapie richtet sich nach der Stärke der Fehlbildung. Bei einer geringen Fehlbildung erfolgt das sogenannte „Breitwickeln“. Hierbei wird die Hüfte, mittels einer zweiten oder dritten Windel übereinander, gespreizt. Bei sehr starker Fehlbildung erfolgt eine Spreizung mit einem Harness oder sogar durch einen Gipsverband. Dies wird von einem Orthopäden entschieden.
Gibt es Lauf- und Bewegungsprobleme im späteren Leben?
Kinder, bei denen die Fehlstellung früh erkannt und therapiert wird, haben keine Bewegungsprobleme im späteren Leben. Sie können normal laufen und jede Sportart ausüben. Da die Hüfte in diesem Alter nicht verknöchert ist und noch aus Knorpel besteht, lässt sie sich leicht durch die Therapie verformen und wieder zurückstellen. Die Therapie ist ohne Nebenwirkung für das Baby, außer der Umständlichkeit der Pflege, die mit der Therapie einhergeht