Diphtherie

Was ist Diphtherie?

Diphtherie ist eine Krankheit, die durch das Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Es befällt hauptsächlich die oberen Luftwege, aber kann auch die Haut infizieren.

Das Bakterium verbreitet sich von Person zu Person über Tröpfcheninfektion, wie z.B. durch Husten und Niesen. Nicht pasteurisierte Milch und leblose Objekte sind ebenfalls eine Infektionsquelle. Die Inkubationszeit kann ein bis sieben Tage betragen. Im Durchschnitt sind es zwei Tage. Diphtherie ist in vielen industrialisierten Ländern ausgelöscht, aber es ist noch in vielen Ländern Afrikas, Südamerikas, in Vietnam und anderen südasiatischen Ländern sowie im indischen Subkontinent vorhanden. Im Jahre 1990 gab es eine Epidemie in Russland, die schlecht kontrolliert wurde und sich daher in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetrepublik verbreitete.

Die Bezeichnung

Der Name Diphtherie hat sich aus dem französischen entwickelt, von dem die deutsche Form abgeleitet wurde und als medizinischer Sprachgebrauch eingeführt worden ist. Es ist ein aus dem griechischen Ursprung abgeleiteter Wortgebrauch diphtheria, was so viel bedeutet wie Lederrollenpaar. Diphtheriti steht für Entzündung. Ein anderer Begriff für die heutige Diphtherie ist Halsbräune. Das kommt daher, dass sich bei der Erkrankung braune lederartige Beläge im Kehlkopf und der Luftröhre aus abgestorbener Schleimhaut und Blutbestandteilen bilden. Vor geraumer Zeit wurde die Krankheit ebenso als Rachenbräune und später als Krupphusten bezeichnet.

Was sind die Symptome?

Die Krankheit startet gewöhnlich mit Halsschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlgefühl. Die Halsschmerzen müssen nicht immer mit starken Schmerzen einhergehen, aber die Lymphknoten im Halsbereich können sich bei schwerer Krankheit sehr vergrößern. Die Halsschmerzen können mehrere Tage dauern, und die Membran im Hals kann so dick werden, dass das Atmen erschwert ist. Ist die Nase infiziert, dann tritt ein blutiger Auswurf aus der Nase auf. In den Tropen kann auch die Haut als einziger Bereich infiziert sein.
Diese Anzeichen sollte man beachten: Etwa zwei bis sechs Tage nach dem sich ein Mensch infiziert hat, können folgende Symptome auftreten.

Was sind die Komplikationen?

Diese können ein oder zwei Wochen später einsetzen und die Herzmuskeln involvieren, welches zu einem niedrigen Blutdruck führt und einen unregelmäßigen Herzrhythmus verursacht und letztendlich tödlich enden kann. Der Befall des Rachenraumes kann zu einer Erschwerung der Atmung und zu Erstickung führen. Das Diphtheriegift attackiert die Nervenzellen und kann zu einer Lähmung des Gaumens führen, wodurch das Sprechen und das Schlucken erschwert wird. Auch die Augenmuskeln können befallen werden. Die Nerven, die die Atemmuskeln kontrollieren, können auch angegriffen werden, welches zum Tod führen kann. Der Befall von Nervenzellen kann bis zu drei Monate nach der Infektion erfolgen.

Nasendiphtherie

Bei einer Nasendiphterie sind es besonders Säuglinge und Kleinkinder, die schwer zu leiden haben. Eine behinderte Nasenatmung, gefolgt von schlechter, gestörter Nahrungsaufnahme, sowie Unruhe sind Merkmale. Ein ernster, eitriger – blutiger Schnupfen tritt auf. Weitere erkennbare Merkmale sind die Gewebeszerstörung und Krustenbildung am Naseneingang.

Kehlkopfdiphtherie

In den meisten Fällen tritt die Kehlkopfdiphterie nach der Rachendiphterie auf. Ein Symptom ist ein bellender Husten, zunehmende Heiserkeit oder Stimmlosigkeit. Pfeifgeräusche beim Einatmen und das erschwerte Einatmen sind weitere Merkmale und Folgen.

Mandel- und Rachendiphterie

  • Abgeschlagenheit, teilweise Übelkeit und Schluckschmerzen.
  • Bauchschmerzen und Gliederschmerzen. In seltenen Fällen sogar Erbrechen.
  • Zunehmendes Fieber. Die Entwicklung eines gelblich, weißen Belags an den Mandeln wird erkennbar. Die Ausbreitung im gesamten Rachenraum ist nicht auszuschließen.
  • In vielen Fällen ist ein fauliger – süßlicher Geruch vorhanden.

Seltenere Formen von Diphtherie

Die Hautdiphtherie und die Bindehautdiphtherie sind seltene Diphtherieformen.

Die Hautdiphtherie zeigt sich mit Geschwüren und Verletzungen. Die Bindehautdiphtherie mit blutig-wässrigen Absonderungen und häufiger Hornhautbildung. In einem vorangegangenen Stadium weitet sich die Membranbildung sehr schnell aus. Insbesondere im Gaumen, der Nasenschleimhaut sowie den Mandeln. Die Lymphknoten schwellen lokal an.

Die Impfung - Rückgang der Häufigkeit

Die Häufigkeit und die Verbreitung dieser Krankheit ist dank dem Mediziner und Nobelpreisträger Emil von Behring durch die von Ihm eingeführte passive Impfung mit Serum und durch Gaston Ramin in der Medizin eingeführte aktive Impfung mit Diphtherietoxoid zurückgegangen. Jedoch ist die Krankheit Diphtherie nicht ausgerottet. Wenn man die sogenannte Durchimpfungsrate senken würde, würden die Krankheitsfälle wieder zunehmen. Ein Beispiel dafür gab es im Jahr 1994 in Russland. Nachdem die Sowjetunion zusammengebrochen war, traten 48.000 Fälle der Diphtherie auf.

Erreger

Das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ist der Auslöser dieser Krankheit. Der giftstoffbildende Erreger Diphtherietoxin sorgt für eine Hemmung der Proteinbiosynthese in dem er den Elongationsfaktor EF-2 inaktiv macht. Die besondere Gefahr des Erregers liegt darin, wenn Sie mit einem Bakteriophagen infiziert sind. Dadurch werden die Giftstoffe, die sich gebildet haben, durch das Blut transportiert. Mit anderen Worten können dadurch Organe wie Herz, Niere und Leber betroffen werden. Das kann zu lebensbedrohlichen und gefährlichen Komplikationen bei der Erkrankung an Diphtherie führen.

Ansteckend

Die Krankheit ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen – oder Schmierinfektionen übertragbar. So kann es passieren, dass man, wenn man zu einem an Diphtherie erkrankten Menschen einen engeren Kontakt hat, angesteckt wird. Sei es durch Niesen, Husten oder Küssen.

Untersuchung und Behandlung

Die Untersuchungsergebnisse hat man in der heutigen Zeit innerhalb von 12 Stunden. Besonders bei dem Verdacht einer toxischen Diphtherie, muss sofort behandelt werden. Die Behandlung sollte in einer Klinik erfolgen. Die schnellstmögliche Neutralisierung des Toxins muss umgehend erfolgen. Zur Behandlung wird ein Antitoxin verabreicht. Zusätzlich werden bei Infizierten auch Penicillin für mindestens 10 Tage eingesetzt, um die Bakterien abzutöten.